Wer sind wir?

Endersbach ist der zweitgrößte Teilort der 1975 gegründeten und 1976 zur Stadt erhobenen Gemeinde Weinstadt im Rems-Murr-Kreis (Baden-Württemberg). Der 1278 erstmals erwähnte Ort erlebte in den letzten Jahrzehnten, wie fast alle Dörfer gerade in Ballungsräumen, einen grundlegenden Wandel, der sich in der Wohn- und Arbeitswelt ebenso niederschlägt wie in der gebauten Umwelt, im Ortsbild.

Diesen Wandel zu dokumentieren und die „Sachkultur“ früherer Generationen, soweit möglich, der Nachwelt zu bewahren, gehört zu den klassischen Aufgaben eines jeden Heimatmuseums.

Das Enders­bacher Museums­projekt

Nachdem sich die 1972 im alten Schulhaus von Endersbach eröffnete Heimatstube schnell als zu klein herausgestellt hatte, plante die Stadt Weinstadt seit ca. 1980, die Sammlung im eigens dazu in wesentlichen Teilen erworbenen Gebäudekomplex Pflaster 14/16 zu einem neuen Museum zusammenzuführen und völlig neu zu präsentieren. Aus finanziellen Gründen konnten bis 2004 aber lediglich einige bauliche Maßnahmen umgesetzt werden.

Die Reno­vierung der Gebäude Pflaster 14/16 von 2004-2010

Anfang 2004 begann nun eine Gruppe Endersbacher Bürger, die zuvor bereits das Backhaus ehrenamtlich renoviert hatte, die Geräte des Museumsdepots zu sichten, zu ordnen und zu reinigen. Einmal bei der Arbeit, entschloss sich die Gruppe, auch an den Gebäuden selbst tätig zu werden. Dabei hat sie nicht nur substanz-gefährdende Bauschäden wie undichte Stellen im Dach repariert, sondern nach und nach durchgreifende Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. So wurde die Hoffassade erneuert, ein Gewölbekeller hergerichtet und neu erschlossen, ein Raum als „Museumsstüble“ für Veranstaltungen mit Bewirtungsmöglichkeit eingerichtet, der Dachbereich der Scheune als Ausstellungsfläche ausgebaut und mit einer Treppe zugänglich gemacht usw.

Am 3. Juli 2005 konnten die Erdgeschosse der Scheunen mit einer vorläufigen Ausstellung zum Thema Landwirtschaft und Weinbau als erster Teilabschnitt des neuen Heimatmuseums eröffnet werden („Museumsscheunen Endersbach“). Seit Januar 2006 bestehen regelmäßige Öffnungszeiten, die an den Turnus der Heimatstube im alten Schulhaus angepasst sind.

Nach weiteren Sanierungsarbeiten insbesondere im Haupthaus, bei denen mitunter völlig marode Böden und Decken zutage traten, fand am 6. Juli 2008 die zweite Eröffnung mit dem bis heute gültigen Raumprogramm statt. Nun waren auch die Wohnräume im EG des Haupthauses, umfangreiche Dachräume mit den Themen Handwerk und Haushalt sowie das Zimmer im Anbau mit den Ofensteinen zugänglich.

Der letzte große Sanierungsakt folgte 2010, als anlässlich der Sanierung des Daches auch die gesamte Fassade des Haupthauses in ehrenamtlicher Arbeit gerichtet wurde.

Der »Bautrupp«

Die ehrenamtliche Arbeitsgruppe, schlicht „Bautrupp“ genannt - ursprünglich 13 Männer - besteht derzeit aus 10 Männern und einer Frau, von denen die meisten eine handwerkliche Ausbildung haben und im Ruhestand sind. Sie haben 2004 bis 2017 zusammen weit über 16 000 ehrenamtliche Arbeitsstunden abgeleistet. Noch jetzt, im »Ruhestand«, treffen sie sich regelmäßig im Museum, helfen tatkräftig bei Veranstaltungen und auch sonst, wenn Not am Mann oder der Frau ist.

Der Förderverein

Im Dezember 2005 hat sich der „Förderverein Heimatmuseum Pflaster 14 in Endersbach“ gegründet und ist seit Mai 2006 als gemeinnützig beim Amtsgericht Waiblingen eingetragen. Er gehört zu den wenigen historischen und Museums-Vereinen mit zunehmenden Mitgliederzahlen, mittlerweile sind es ca. 100. Der Verein unterstützt die ehrenamtliche Arbeit im Museum sowohl finanziell wie ideell, deckt über seine Mitglieder die Aufsichtsdienste zu den Öffnungszeiten ab, organisiert Führungen und Sonderveranstaltungen und führt diese durch, bindet das Museum bei Dorffesten ein usw. Zu den regelmäßig stattfindenden Sonderveranstaltungen zählen die Nacht der Keller, der Streuobsttag und der Adventsmarkt. Auch beim Internationalen Museumstag beteiligt sich der Verein stets mit eigenen Aktionen.

Daneben gibt es in loser Folge Lesungen und Vorträge wie die „Museumsstunden am Abend“ zu speziellen Objekten oder Themen, aber auch interaktive Veranstaltungen mit Vorführ- und Mitmachaktionen wie die „Lichtstube“ im Winter oder der historische „Waschtag“ im Sommer – ganz im Sinne des Satzungsziels, bei der Bevölkerung das Verständnis für die geschichtliche Entwicklung und frühere Lebensumstände zu stärken. Der Förderverein bietet auch spezielle Kinderführungen an und beteiligt sich regelmäßig am Sommerferienprogramm.